In der CNC-Bearbeitung und -Fertigung sind Blechteile und bearbeitete Teile zwei unverzichtbare Komponententypen. Dennoch unterscheiden sie sich stark in vielen Dimensionen. Ob Sie in der Automobil-, Luft- und Raumfahrt-, Elektronik- oder einer anderen Branche tätig sind, die Präzisionsteile benötigt – das Verständnis dieser Unterschiede ist entscheidend für die Wahl des optimalen Bearbeitungsverfahrens für Ihre Projekte. Im Folgenden erläutern wir die wichtigsten Unterschiede aus sieben zentralen Perspektiven, um Ihnen eine fundierte Entscheidung zu ermöglichen.
Blechteile
Blechteile werden aus dünnen, flachen Blechen mit einer typischen Dicke von 0,01 mm bis 6 mm hergestellt (für spezielle industrielle Anforderungen können auch etwas dickere Bleche verwendet werden). Der Kern des Herstellungsprozesses besteht darin, die Bleche zu formen, ohne die Materialdicke wesentlich zu verändern.
Zu den gängigen Materialien für Blechteile zählen Aluminium, Stahl (Kohlenstoffstahl, Edelstahl), Kupfer und Messing. Dank ihres geringen Gewichts, ihrer hohen strukturellen Festigkeit und ihrer Kostenvorteile in der Massenproduktion sind Blechteile in zahlreichen Branchen ein fester Bestandteil.
Bearbeitete Teile
Bearbeitete Teile werden durch subtraktive Fertigung hergestellt: Dabei wird Material von einem massiven Metallblock (dem sogenannten „Werkstück“) mithilfe von CNC-Bearbeitungswerkzeugen wie Drehmaschinen, Fräsmaschinen, Bohrmaschinen und Schleifmaschinen entfernt. Dieser Materialabtragungsprozess ermöglicht die Herstellung komplexer Formen und hochpräziser Abmessungen.
Für die Bearbeitung von Teilen eignet sich eine breite Palette von Metallen, wie Aluminium, Stahl, Titan, Magnesium und verschiedene Legierungen. Sie werden vor allem in Anwendungen eingesetzt, die enge Toleranzen, komplexe Geometrien und eine hohe Oberflächenqualität erfordern – beispielsweise in der Medizintechnik, in der Luft- und Raumfahrt und in Hochleistungs-Automobilteilen.
Blechbearbeitungstechnologien
Bei der Blechbearbeitung dreht es sich um das Biegen, Schneiden und Zusammenfügen von flachen Blechen. Zu den wichtigsten Techniken gehören:
● Scheren : Eine Schermaschine schneidet Metallbleche in die gewünschte Größe und Form, ideal für einfache flache Teile (z. B. Metallplatten für elektronische Gehäuse).
● Biegen : Eine Biegemaschine bringt Bleche in bestimmte Winkel, die zur Herstellung von Halterungen, Rahmen und Gehäusekanten verwendet werden.
● Stanzen : Eine Stanzpresse erzeugt mithilfe spezieller Matrizen Löcher, Schlitze oder benutzerdefinierte Formen in Blechen, die für Teile geeignet sind, die wiederholt ausgeschnitten werden müssen (z. B. Entlüftungslöcher im Chassis).
● Schweißen : Techniken wie MIG-Schweißen, WIG-Schweißen oder Punktschweißen verbinden mehrere Blechkomponenten zu komplexen Strukturen (z. B. Karosserierahmen).
● Stanzen : Eine Stanzpresse übt Druck aus, um Bleche in 3D-Formen zu bringen, ideal für die Massenproduktion (z. B. Aluminiumdosen, Geräteteile).
Maschinenverarbeitungstechnologien
Bei der spanenden Bearbeitung wird Material entfernt, um die gewünschte Form zu erreichen. Gängige Methoden sind:
● Fräsen : Ein rotierendes Schneidwerkzeug entfernt Material vom Werkstück und kann so flache Oberflächen, Schlitze, Rillen und komplexe 3D-Formen (z. B. Motorblöcke, benutzerdefinierte Halterungen) erzeugen.
● Drehen : Eine Drehbank dreht das Werkstück, während sich ein Schneidwerkzeug entlang seiner Achse bewegt. Dies wird zur Herstellung zylindrischer Teile (z. B. Wellen, Bolzen, Muttern) verwendet.
● Bohren : Eine Bohrmaschine erzeugt Löcher unterschiedlicher Größe und Tiefe, ein grundlegender Schritt für Teile, die Befestigungslöcher benötigen (z. B. Maschinenbauteile).
● Schleifen : Eine Schleifmaschine entfernt eine winzige Menge Material, um die Oberflächenbeschaffenheit und Maßgenauigkeit zu verbessern, was für hochpräzise Teile (z. B. Komponenten medizinischer Instrumente) von entscheidender Bedeutung ist.
● EDM (Electrical Discharge Machining) : Elektrische Entladungen erodieren Material vom Werkstück, ideal für Hartmetalle (z. B. Wolfram) und komplexe Formen, die mit herkömmlichen Werkzeugen nicht bearbeitet werden können (z. B. Formhohlräume).
Das richtige Material hängt von der Verarbeitungsmethode ab – Bleche und bearbeitete Teile haben unterschiedliche Materialanforderungen.
Blechteile
● Struktur : Typischerweise einfach, mit Schwerpunkt auf flachen Oberflächen, geraden Kanten und einfachen Biegungen. Komplexe 3D-Formen oder innere Hohlräume sind selten (aufgrund von Verarbeitungsbeschränkungen).
● Montage : Durch Schweißen, Nieten oder Schrauben zu komplexen Konstruktionen zusammenfügbar (z. B. ein geschweißter Blechschrank).
● Dicke und Oberfläche : Gleichmäßige Dicke; die Oberflächenbeschaffenheit hängt vom Ausgangsmaterial (z. B. polierte Aluminiumbleche) und den Verarbeitungsschritten (z. B. lackierte oder verzinkte Oberflächen) ab.
Bearbeitete Teile
● Struktur : Hochflexibel – kann komplexe 3D-Formen, innere Hohlräume und präzise Details (z. B. Gewinde, Rillen oder konische Oberflächen) aufweisen.
● Genauigkeit : Die subtraktive Fertigung ermöglicht enge Toleranzen (oft bis zu ±0,001 mm) für kritische Anwendungen.
● Finish : Die Oberflächenqualität kann durch Schleifen, Polieren oder Beschichten (z. B. Eloxieren bei bearbeiteten Aluminiumteilen) verbessert werden.
Blechteile: Kostengünstig für die Massenproduktion
Blechteile glänzen in Branchen, die große Stückzahlen und leichte Komponenten benötigen:
● Automobilindustrie : Karosserien, Türen, Motorhauben und Kühlerhalterungen.
● Elektronik : Gehäuse für Computer, Server und industrielle Bedienfelder; Kühlkörper für LEDs.
● Luft- und Raumfahrt : Flugzeugrumpfplatten, Flügelrippen (aus hochfesten Aluminium- oder Titanlegierungen).
● Konstruktion : Dachplatten, Wandverkleidung und HVAC-Rohrleitungen.
Bearbeitete Teile: Präzision für kritische Anwendungen
Bearbeitete Teile sind dort unverzichtbar, wo es auf Genauigkeit und Komplexität ankommt:
● Medizinische Geräte : Chirurgische Instrumente (z. B. Skalpelle), orthopädische Implantate (z. B. Hüftprothesen) und Komponenten diagnostischer Geräte.
● Luft- und Raumfahrt : Turbinen von Flugzeugtriebwerken, Fahrwerkskomponenten und Avionikteile (erfordern extreme Präzision und Haltbarkeit).
● Automobilindustrie : Motorkurbelwellen, Getriebezahnräder und Teile des Kraftstoffeinspritzsystems.
● Werkzeug- und Formenbau : Formen für Kunststoffspritzguss, Stanzwerkzeuge und kundenspezifische Bearbeitungsvorrichtungen.
Blechteile: Niedrigere Kosten für hohe Stückzahlen
● Materialkosten : Dünne Metallbleche sind billiger als massive Metallblöcke; es entsteht weniger Materialabfall (da bei der Verarbeitung nicht viel Material entfernt wird).
● Produktionseffizienz : Stanzen, Biegen und Scheren gehen schnell – ideal für die Massenproduktion (über 10.000 Einheiten), da der Arbeitsaufwand pro Teil reduziert wird.
● Gerätekosten : Schermaschinen und Biegepressen erfordern geringere Anfangsinvestitionen als CNC-Fräsen oder Drehmaschinen.
Hinweis : Bei komplexen Formen (z. B. kundenspezifischen Stanzwerkzeugen) oder engen Toleranzen steigen die Kosten; die Produktion kleiner Chargen kann weniger kosteneffizient sein.
Bearbeitete Teile: Höhere Kosten, aber Flexibilität für kleine Chargen
● Materialkosten : Massive Metallblöcke sind teurer; erheblicher Materialabfall (bis zu 50 % bei komplexen Teilen).
● Produktionseffizienz : Die Bearbeitung ist langsamer – die Herstellung jedes Teils kann Minuten bis Stunden dauern, was die Arbeitskosten erhöht.
● Gerätekosten : CNC-Bearbeitungszentren sind teuer (oft über 50.000 USD), was die Fixkosten erhöht.
Hinweis : Durch die Produktion großer Chargen (über 1.000 Einheiten) werden die Kosten für Ausrüstung und Werkzeuge verteilt, was die Stückpreise senkt; bei kleinen Chargen oder Sonderteilen entfallen teure Werkzeuge (im Gegensatz zum Stanzen von Blech).
Befolgen Sie diese 4 Schritte, um die richtige Methode für Ihr Projekt auszuwählen:
1. Projektanforderungen klären
Wählen Sie Blech, wenn Sie einfache Formen, leichte Teile oder eine Massenproduktion benötigen (z. B. mehr als 10.000 elektronische Gehäuse).
Wählen Sie bearbeitete Teile, wenn Sie komplexe Geometrien, enge Toleranzen (±0,005 mm oder besser) oder eine hohe Oberflächenqualität (z. B. medizinische Implantate) benötigen.
2. Wählen Sie das richtige Material
Priorisieren Sie bei Blechen die Duktilität/Formbarkeit (Aluminium, kohlenstoffarmer Stahl).
Priorisieren Sie die Bearbeitbarkeit (Aluminium, kohlenstoffarmer Stahl) oder spezielle Eigenschaften (Titan für Korrosionsbeständigkeit) für bearbeitete Teile.
3. Berücksichtigen Sie das Produktionsvolumen
Hohe Stückzahlen (über 1.000 Stück): Blech ist kostengünstiger (schnelle Verarbeitung, geringer Materialabfall).
Kleine Charge (1–100 Einheiten): Bearbeitete Teile sparen Geld (keine Notwendigkeit für kundenspezifische Matrizen/Stempel).
4. Mit dem Budget abstimmen
Wenn die Kosten im Vordergrund stehen und die Formen einfach sind: Blech.
Wenn Präzision/Komplexität nicht verhandelbar ist: Bearbeitete Teile (Materialabfall und längere Vorlaufzeiten berücksichtigen).
Blechteile und bearbeitete Teile haben jeweils einzigartige Vorteile – Blechteile zeichnen sich durch Erschwinglichkeit und Massenproduktion aus, während bearbeitete Teile Präzision und Komplexität bieten. Wenn Sie die Unterschiede in Definition, Verarbeitung, Materialien, Struktur, Anwendung und Kosten verstehen, können Sie die optimale Methode für Ihr Projekt auswählen.
Wenn Sie sich noch nicht sicher sind, welche Option Ihren Anforderungen entspricht, oder wenn Sie kundenspezifische CNC-Bearbeitung oder Blechbearbeitung benötigen, steht Ihnen unser Team aus erfahrenen Ingenieuren gerne zur Verfügung. Kontaktieren Sie uns noch heute für eine kostenlose Beratung und maßgeschneiderte Lösungen für Ihre branchenspezifischen Anforderungen.